Für dich, meine große Liebe…
Wenn ich rückblickend unser gemeinsames Leben betrachte, fällt mir vieles dazu ein.
So kreuzten sich unsere Wege bereits im Kindergarten. Es gibt Fotos, die uns lachend nebeneinandersitzend zeigen und man könnte meinen, wir waren schon damals bis über beide Ohren ineinander verliebt – zumindest einer von uns.
Da in diesem Alter aber nicht viel mit Gefühlen anzufangen war, blieb es erst mal bei „gegenseitigem ignorieren..“ Ja, bis wir uns im JUZ – dem Alter entsprechend – anfingen uns anzunähern und Silvester 2006/2007 das erste „Bussi“ folgte. Natürlich ganz geheim, denn deine beste Freundin Angie durfte aufgrund gleicher Gefühle zu mir, absolut nichts davon wissen. Heute, weiß sie natürlich von den Anfängen unserer Liebesgeschichte Bescheid.
Am 18.07.2007, es war am Hallwanger Waldfest, machten wir es ganz offiziell. Wir wurden ein Paar, und jeder sollte wissen wie glücklich wir waren. Da uns der 18.07 jedoch als ein Datum erschien, welches nicht leicht zu merken war, beschlossen wir kurzerhand, den 20.07.2007 als unseren Jahrestag festzulegen . 12 mal war dieser Tag etwas ganz Besonderes für uns und wir zelebrierten unsere Liebe jedes Jahr aufs Neue – den 13ten Jahrestag verbrachte ich heuer ohne dich.
2012 zogen wir in unsere erste, eigene Wohnung in Henndorf. Fühlten uns in all den Jahren richtig wohl dort. Jeden Tag standen wir gemeinsam auf, aber nicht um eine Tasse Kaffee zusammen zu trinken oder zu frühstücken. Nein, du bist mit mir aufgestanden um mir jeden Tag aufs neue ein Hemd für die Arbeit zu bügeln . Alle Hemden auf einmal zu bügeln, war keine Option für dich. Das dauerte dir einfach zu lange und die Zeit wolltest du dir nicht nehmen. Als hättest du gewusst, dass jede Sekunde deines Lebens kostbar war und nicht mit Dingen zu verschwenden ist, die unnötig aufhalten.
Es folgten viele gemeinsame Urlaube, der erste 2013 in Lignano – Italien war für dich ab diesem Zeitpunkt ein Pflichttermin jeden Sommer. Kroatien, die Malediven, Barcelona, Dubai – mit deinem legendären Kamelritt. Griechenland, die Dom Rep oder einfach nur ein paar Tage in Wien, bei deiner Familie. Unvergessen bleibt mir die erste Begegnung mit deiner Oma, Mörli wie sie von allen liebevoll genannt wird: „Julian, mogst a Seiterl oda an G´spritzn ?“ Und das um 10:00 Uhr Vormittag. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm .
Wir wollten noch so viele Länder und Städte bereisen – Paris wäre unser nächstes, gemeinsames Ziel gewesen.
Wir haben kein Fest ausgelassen, denn in diesem Punkt waren wir uns einig: das Leben gehört gefeiert und ist zu kurz. Vom Schützenball übers Maibaumaufstellen, Donauinselfest, Konzerte, Electric Love und nicht zu vergessen, dem traditionellem Parkfest. Überall waren wir dabei…
Ja Kati, wir sind zusammen erwachsen geworden, haben zusammen gelacht und geweint, sammelten Erinnerungen und sind wortwörtlich zusammen-gewachsen.. Du hast deine Familie zu meiner gemacht, die mich in all den Jahren wie einen zweiten Sohn akzeptiert und lieb gewonnen hat. Die mir bis heute Rückhalt gibt, an mich glaubt und ist in diesem Meer an Tränen für mich da! Als du dein Erdenleben hier bei uns verlassen hast, starb ein Teil von mir und ging mit dir mit.
Letztes Jahr im Juni hast du mich dann auf meine eigene Reise geschickt. Hast mich darauf vorbereitet, als hättest du gewusst was passiert – meine Generalprobe quasi. Hast mich selbstständiger werden lassen, in meinen eigenen, neuen 4 Wänden. In den 6 Monaten, in denen wir getrennt waren, wurde ich Profi im Bedienen der Waschmaschine, den Geschirrspüler sah ich nicht mehr nur von außen und der „Steamer“ wurde zu meinem besten Freund – und der meiner Hemden.
Doch es sollte – vorerst – nicht für immer sein. Silvester 2019/2020 fanden wir wieder zueinander. Es war alles ausgesprochen und wir wussten, dass unser Leben zu zweit, Seite an Seite weitergehen soll. Wir waren uns so sicher, mehr denn je, wir wussten es war Liebe! Bedingungslos, wertschätzend und zukunftsorientiert. Haben jede Sekunde zusammen verbracht und den Nockstein noch zu unserem Berg gemacht. Es waren die schönsten, letzten 3 Monate mit dir Kati! Wir waren so unglaublich glücklich und uns so sicher, dass mit uns, das hält für immer!!
Wie es mir geht? Eine saloppe Frage die gestellt wird. Ja, wie soll es mir gehen? Alleine die Frage tut weh. Und Gedanken wie: warum hast du mich nicht mitgenommen, warum bin ich noch hier? Kreisen immer wieder durch meinen Kopf. Zwei Mal versuchte ich mit dir zu gehen. Zwei Mal blieb mein Herz stehen. Aber ich bin noch hier, weil DU es nicht zugelassen hast bei dir zu sein. Weil meine Zeit noch nicht gekommen ist. Weil ich noch Aufgaben zu erfüllen habe und noch weitere, wunderschöne Momente hier erleben darf. Ich verspreche dir, ich pass gut auf unsere Lotti auf und werde deiner Mama Sabine, Manfred, Oli und deinem Papa Thomas immer zur Seite stehen.
Ich freue mich auf den Moment, wenn wir uns irgendwann wieder sehen.
In Liebe, dein Julian